Fragen und Antworten zu RLS
Für viele RLS-Patienten bedeutet ein Arbeitsplatz im Großraumbüro, längere Businessmeetings oder Konferenzen, längere Autofahrten zum Kunden, Stress und Anspannung. Was ist, wenn die Beine plötzlich zu kribbeln anfangen? Das könnt ihr mit ein paar kleinen Tricks verhindern. Längeres Sitzen am Arbeitsplatz kann die Symptome verstärken, hier könnte euch ein höhenverstellbarer Schreibtisch oder ein Stehpult helfen. Kleine Pausen, bei denen man sich etwas bewegt oder ein paar Dehnübungen oder Massagen der Beine zwischendurch können ebenso Abhilfe schaffen. Dadurch wird die Muskulatur entspannt und der Bewegungsdrang lässt nach. In der Mittagspause kann ein kleiner Spaziergang helfen um die Beschwerden zu verringern. Ein offener Umgang mit der Erkrankung kann euch den Druck und die Anspannung vor plötzlich auftretenden Symptomen nehmen.
Generell gilt, mit RLS kann jede Art von Urlaub gemacht werden, egal ob ich lieber am Strand liege und mich entspanne oder ob ich einen Aktivurlaub bevorzuge. Wenn ihr ein paar Dinge dabei beachtet ist jeder Urlaub möglich. Genauso wie zu Hause ist auch am Urlaubsort regelmäßige Bewegung wichtig, jedoch solltet ihr euch auch nicht überanstrengen, da das die Symptome verstärken kann. Habt ihr eine längere Anreise z.B. mit dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug vor euch, plant unbedingt kleine Pausen ein in denen ihr euch ein wenig bewegen und somit den Symptomen vorbeugen könnt. Längere Aufenthalte in der Sonne sollten gemieden werden, da sich bei vielen die Beschwerden durch Wärme und Hitze verstärken. Achtet deswegen auch auf die richtige Kleidung. Wer Medikamente einnimmt sollte auf die richtigen Lagerbedingungen achten.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für Patienten mit RLS besonders wichtig. Bei einem Mangel an Eisen- und /oder Vitamin-B12 kann die Umstellung des Ernährungsplanes helfen, so dass die Beschwerden gemildert werden. Ob ihr an einem solchen Mangel leidet, könnt ihr am besten beim Arzt überprüfen lassen. In vielen tierischen und pflanzlichen Produkten ist Eisen und Vitamin-B12 enthalten. Eisenhaltige Nahrungsmittel sind z.B. Fleisch- und Wurstprodukte, Nüsse, Kohl, Pilze, Kürbiskerne oder Sesam. Vitamin-B12 ist z.B. in folgenden Lebensmitteln enthalten: Fleisch (vor allem Innereien), Eiern und Milchprodukten, Quark, Käse, Austern, und Fisch. Wenn ihr euren Ernährungsplan daran anpasst könnt ihr auf teure Nahrungsergänzungsmittel verzichten und euren Mangel im Alltag damit super ausgleichen.
Ja, das Restless Legs Syndrom kann je nach Schweregrad Schlafstörungen hervorrufen. Die Muskeln in deinen Beinen, manchmal auch in deinen Armen, können über Nacht in regelmäßigen (periodischen) Abständen anfangen zu Zucken. Das kann zur Folge haben, dass du in der Nacht kurz aufwachst, meistens ist es sogar so, dass man gar nicht weiß wieso man gerade aufgewacht ist. Es kann auch sein, dass das Kribbeln in deinen Beinen dich dazu zwingt nachts aufzustehen und dich zu bewegen. Der chronische Schlafmangel kann auch deinen Alltag beeinflussen und zu einer Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit führen. Betroffene sprechen auch von einer Tagesmüdigkeit.
Ich selbst habe teilweise auch Schlafstörungen und wache an manchen Tagen mehrfach in der Nacht auf. Durch eine gute Schlafhygiene lassen sich Symptome lindern und man kann nachts besser durchschlafen. Denn ein guter und erholsamer Schlaf ist für Menschen mit RLS besonders wichtig.
Bei einem geringen bis mittelschweren Restless Legs hilft oft schon die Umstellung des eigenen Lebensstils, dazu können z.B. regelmäßiger Sport, die Verringerung des eigenen Konsums von Koffein, Alkohol und Zigaretten zählen. Koffein fördert meine Symptome z.B. sehr.
All das kann die Symptome mindern und das RLS verbessern. Auch die Einhaltung einer guten Schlafhygiene kann helfen. Kühlende Gels und Salben und Warm-Kalt Duschen der Beine verschaffen ebenso Hilfe. Eine Bürstenmassage oder Massage der Beine könnt ihr auch ausprobieren. Durch die Massage wird die Lockerung und Dehnung der Muskeln gefördert, wodurch die Symptome schwächer werden können. Da jeder Mensch anders reagiert, musst du am Anfang wahrscheinlich erst mal ein bisschen ausprobieren was dir am besten hilft.
Mir hilft z.B. eine geringere Einnahme von Koffein, Spaziergänge und regelmäßiger Sport sowie alles was mit Kälte an den Beinen zu tun hat sehr gut.
RLS ist eine Krankheit die meist chronisch verläuft und dich ein Leben lang begleiten wird. Ich habe gemerkt, dass es wichtig ist offen mit seinem Partner, seiner Familie und Freunden darüber zu sprechen. Das RLS kann deine sozialen Aktivitäten beeinflussen, wie z.B. Kinoabende, lange Autofahrten in den Urlaub, gerade deswegen ist es besser wenn dein Umfeld Verständnis für deine Situation entwickelt. Die nächtlichen Beinbewegungen könnten vielleicht deinen Partner stören, auch hier ist es wichtig eine Lösung zu finden. Eine geregelte Abendroutine kann hier sehr hilfreich sein, denn dadurch kannst du deine Beschwerden verringern. Es gibt z.B. auch Selbsthilfegruppen in denen man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann. Das kann auch helfen, weil andere Betroffene vielleicht gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben und dir Tipps geben können. In manchen Gruppen ist auch die Teilnahme von Familienangehörigen erlaubt.
Restless Legs kann bereits im Kindesalter auftreten, allerdings ist das eher selten der Fall. Bei unter 10-jährigen gibt es nur wenige Betroffene, etwas mehr kommen bei den unter 20-jährigen vor. Hinzu kommt, dass die Krankheit bei Kindern schwerer diagnostiziert werden kann als z.B. bei einem Erwachsenen, da es Kindern oft schwer fällt ihre Symptome klar zu beschreiben. Mögliche Anzeichen könnten eine ausgeprägte Unruhe vor dem Zubettgehen gehen sein oder Schmerzen in den Beinen, manche Kinder leiden auch unter Schlafstörungen. Oft wird die Krankheit auch erst gar nicht erkannt, da man zunächst von ADHS oder Wachstumsschmerzen ausgehen könnte. Nur lassen sich Wachstumsschmerzen nicht durch Bewegung lindern, wie es beim RLS der Fall ist. Tagesmüdigkeit und Unkonzentriertheit wegen der Schlafstörungen, könnten ein ADHS vermuten lassen. Wichtig ist hierbei sich ein Gesamtbild zu erstellen.
Etwa ein Drittel der schwangeren Frauen leidet unter RLS, dabei kommt es besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft zu gehäuften Beschwerden. Frauen, die bereits an RLS erkrankt sind merken während der Schwangerschaft meistens eine Verstärkung der Symptome. Einige Frauen leiden nur während der Schwangerschaft unter dem RLS. Mit der Geburt hören die Beschwerden meist wieder auf, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit höher bei einer nächsten Schwangerschaft wieder unter RLS zu leiden. Für das ungeborene Baby besteht durch die Erkrankung keine Gefahr. In der Schwangerschaft kann es zu einem Eisenmangel kommen Eisen- und Magnesiumpräparate können die Symptome lindern. Was außerdem gut hilft, sind ein kaltes abduschen der Beine, Dehn- und Gymnastikübungen oder eine Massage der Beine und ein gesunder Lebensstil.
Viele Restless Legs Patienten reagieren auf die Hitze an heißen Sommertagen mit verstärkten Symptomen, bei mir ist das leider auch der Fall. Ich habe festgestellt, dass ich besonders nachts wenn das Schlafzimmer zu warm ist, Probleme beim einschlafen habe. Was gut hilft sind nasse kalte Handtücher, die könnt ihr euch gut über die Beine legen. In ein Handtuch eingewickelte Kühlpacks, auf die ihr eure Beine legen könnt zeigen auch eine gute und lindernde Wirkung. Oder ihr könnt eure Beine vor dem Zubettgehen eine Weile kalt abduschen. Wichtig ist es, die Beine schön kühl zu halten um die Beschwerden zu lindern. An nicht ganz so warmen Tagen reicht es oft auch schon aus wenn man seine Beine auf die Bettdecke legt und nicht zu deckt. Versucht wenn möglich euer Schlafzimmer schön kühl zu halten. Was auch helfen soll, ich aber bisher noch nicht getestet habe, sind kühlende Gele womit man die Beine eincremen kann.
Es gibt Fälle in denen das RLS von alleine wieder verschwindet, doch diese sind eher selten. Das kommt z.B. vor, wenn Frauen während der Schwangerschaft, meist im letzten Drittel, RLS bekommen. Nach der Schwangerschaft, mit der Geburt, verschwindet es oft wieder von ganz alleine. Hervorgerufen wird es in dieser Zeit meist durch einen Eisenmangel. Je tiefer der Eisenspiegel sinkt, desto stärker sind die Symptome.
Es gibt aber auch Medikamente bei denen RLS eine Nebenwirkung sein kann und die RLS Symptome auslösen oder verstärken. Nach dem absetzen der Tabletten lassen auch die Symptome wieder nach.
Auch kann man leichte RLS Symptome mit einer Umstellung der eigenen Lebensgewohnheiten reduzieren, so dass man eine zeit lang Ruhe hat.
Leider ist es aber bei den meisten Menschen so, dass das RLS mit zunehmendem Alter eher zunimmt.
Leider kann man dem RLS nicht vorbeugen, es kann so gesehen jeden von uns treffen. Wusstet ihr, dass Frauen dabei sogar häufiger betroffen sind als Männer? Sogar im Kindes- und Jugendalter kann RLS vorkommen. Manchmal wird es hier erst anderen Krankheiten zugeordnet wie z.B. dem ADHS und die richtige Diagnose erfolgt erst später.
Während der Schwangerschaft leidet ca. jede dritte bis vierte Frau unter den Symptomen des RLS, die aber nach der Schwangerschaft meist wieder verschwinden. Auch bei Parkinson Patienten kann RLS vorkommen. Ein etwas höheres Risiko zu Erkranken haben Menschen, bei denen in der Familie schon jemand an RLS erkrankt ist, denn RLS kann vererbt werden. Interessant zu wissen ist vielleicht auch, das 5-10% der Bevölkerung unter RLS leiden. Restless Legs kommt somit scheinbar genauso häufig vor wie Migräne.
Man unterscheidet beim RLS zwischen einer primären (idiopathischen) und einer sekundären (symptomatischen) Form. Beim primären RLS sind die Ursachen noch nicht vollständig erforscht. Ich habe die primäre Form, man geht davon aus, dass eine Störung des Gehirnstoffwechsels dafür verantwortlich ist. Eine wichtige Rolle spielt der körpereigene Botenstoff Dopamin, da Medikamente mit Dopamin beim idiopathischen RLS helfen, vermutet man das Störungen im Dopaminsystem eine Rolle spielen. Was wahrscheinlich die typischen RLS Symptome auslöst. Das primäre RLS kann außerdem vererbt werden. Beim sekundären RLS werden die Symptome durch eine andere Erkrankung oder durch einen Mangelzustand im Körper hervorgerufen. Das kann z.B. eine Nierenerkrankung oder Eisenmangel sein. Diese Form kann auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder während der Schwangerschaft auftreten. Hier gilt, ist die auslösende Ursache nicht mehr vorhanden, z.B. weil ein bestehender Eisenmangel behoben wurde, verbessert sich auch das RLS.
Ein klares Ja oder Nein gibt es hier nicht. Erstmal ist es für Menschen mit RLS wichtig zu wissen, dass während der Blutspende dem Körper nicht nur eine größere Menge Blut entnommen wird sondern auch Eisen verloren geht. Ein Eisenmangel im Körper kann RLS Symptome hervorrufen oder auch verstärken. Deshalb kann es sein, dass sich deine Symptome nach dem Blutspenden für eine bestimmte Zeit verstärken werden, solange bis der Eisenmangel vom Körper wieder ausgeglichen wurde. Wie stark sich das von Mensch zu Mensch ausprägt ist unterschiedlich. Wichtig ist, vor und nach der Blutspende auf eine gute Eisenzunahme im Körper zu achten, z.B. durch bestimmte Lebensmittel. Wer gerne Blutspenden gehen möchte, probiert am besten selber aus wie sich der eigene Körper und das RLS dabei verhalten. Passieren kann dir dabei nichts, man sollte nur immer im Hinterkopf behalten, dass sich die Symptome eine Zeit lang verstärken können.
Ich finde, ein offener Umgang mit der Erkrankung ist immer besser als alles alleine mit sich auszumachen. Familie, Freunden und Bekannten, fällt es dann oft leichter jemanden zu verstehen, warum z. B. Termine am Abend, wie Fernsehabende oder Schulungen auf der Arbeit oder längere Autofahrten einem schwer fallen und man „unruhig“ wird. Es wird leider auch immer Menschen geben, die sich nicht in dich hineinversetzen und deine Lage nicht verstehen können. Meistens sind das Menschen die bisher selbst wenig mit Krankheiten zu tun gehabt haben und denen es deshalb schwieriger fällt andere zu verstehen. In meinem Umfeld gibt es das auch. Ich habe gelernt, umso öfter man mit ihnen darüber spricht und versucht seine Situation zu erklären, umso besser können sie es irgendwann verstehen. Am besten ist es auch wenn man vielleicht ein Beispiel hat, mit dem die Person es leichter verstehen kann, das hat bei mir immer sehr geholfen.
Mir hilft in solchen Situationen eine Beschäftigung oder Ablenkung am besten. Wenn ich z.B. selber Auto fahre, habe ich keine Beschwerden. Wenn ich Beifahrer bin, helfen kleinere Pausen während der Fahrt, bei denen man sich ein wenig bewegen kann. Nette Gespräche oder etwas lesen hilft auch. Bei Flügen ist das ganze schon etwas schwieriger, meist sitzt man in einem engen Flieger, kann sich nicht richtig bewegen. Bei meinem letzten Flug habe ich Filme übers Handy geschaut. Schlafen hat sich bei mir leider als Problem erwiesen, das hat meine Beschwerden verstärkt. Wenn deine Beine unruhig werden, wackle einfach, egal was die anderen denken. Denn wenn man versucht den Bewegungsdrang zu unterdrücken, werden die Beschwerden nur noch stärker. Wem das unangenehm ist, kann auch auf die Toilette zum „Wackeln“ gehen, das hab ich auch schon gemacht.
Wenn du die meisten der Fragen mit Ja beantworten kannst, besteht der Verdacht, dass du RLS hast. Natürlich kann dir eine 100%ige Diagnose nur ein Neurologe geben. Hast du ein Miss empfinden wie Ziehen, Kribbeln, Stechen oder ein unangenehmes schwer zu beschreibendes Gefühl in den Beinen oder sogar in den Armen? Verspürst du einen Bewegungsdrang in deinen Beinen und hast das Gefühl sie bewegen zu müssen? Treten diese Probleme meist in entspannten Situationen auf, z.B. wenn du irgendwo sitzt oder liegst? Sind die Beschwerden abends oder nachts stärker ausgeprägt als am Tag? Fühlst du dich tagsüber oft unausgeschlafen und erschöpft? Fällt dir das einschlafen und durchschlafen schwer? Kommt es schon mal vor das deine Beine tagsüber während Ruhesituationen oder nachts zucken? Gibt es in deiner Familie vielleicht auch jemanden der Betroffen ist oder ähnliche Symptome hat?
Ich habe mir eine Schlafroutine angewöhnt, die mir dabei hilft abends besser einschlafen zu können. Wichtig ist, dass du dir eine ruhige Schlafumgebung schaffst, mich stresst z.B. ein lauter Fernseher oder laute Gespräche im Nebenzimmer. Das lässt mich schwerer einschlafen. Ein geregelter Schlafrhythmus hilft mir ebenso, ich versuche unter der Woche und am Wochenende möglichst zur gleichen Zeit aufzustehen und ins Bett zu gehen. Was meine Symptome etwas hinauszögert ist, wenn ich abends noch einer Beschäftigung nachgehe, z.B. ein bisschen Sport treiben oder etwas Bewegung, geistige Aktivitäten. Allerdings zu viel Sport am Abend verschlimmert meine Beschwerden, eure Beschäftigung sollte deshalb nicht zu anstrengend sein. Auch die Ernährung spielt eine Rolle, so verzichte ich z.B. vor dem schlafen gehen darauf Cola zu trinken oder zu viel zu essen. Zu warme Temperaturen im Schlafzimmer erschweren mir das einschlafen.
Es gibt keine bestimmten Vorschriften für eine Ernährungsumstellung. Es gibt aber bestimmte Nahrungsmittel die dein RLS verstärken können.
Das sind z.B. Lebensmittel die viel Zucker oder Glutamat enthalten, koffeinhaltige Getränke, wie Cola, schwarzer Tee und Kaffee, auch Alkohol und Zigaretten können die Symptome verstärken. Wichtig ist auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten, zusätzlich verhindert das einen Eisenmangel.
Das soll nicht heißen, dass du diese Sachen jetzt nicht mehr essen oder trinken solltest, aber bewusster und in Maßen. Und möglichst nicht vor dem schlafen gehen, achte darauf dass du nicht mit vollem Magen schlafen gehst, auch das könnte dich am einschlafen hindern. Auch die Ausprägung ist bei jedem anders, wenn du raus finden möchtest, welches Nahrungsmittel oder Getränk deine Symptome verstärkt, lasse es einfach ein paar Wochen weg und beobachte ob deine Symptome dadurch schwächer werden.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist für Menschen mit RLS besonders wichtig. Einige von euch haben es vielleicht auch schon bemerkt, bestimmte Lebensmittel können die Symptome des Restless Legs verstärken. Mit einem einfachen Test könnt ihr selbstständig herausfinden, welche Lebensmittel das bei euch sein könnten. Dazu müsst ihr einfach ein paar Wochen bestimmte Nahrungsmittel weglassen und schauen ob eure Beschwerden dadurch schwächer werden. Wenn ja, könnt ihr nach und nach die Lebensmittel wieder mit in eure Ernährung aufnehmen. Achtet dabei darauf, ab wann eure Beschwerden sich wieder verstärken. Und schon wisst ihr, bei welchen Lebensmitteln ihr vorsichtig sein müsst. Das bedeutet nicht, dass ihr diese Lebensmittel zukünftig komplett meiden solltet, oft reicht schon eine Reduzierung der Nahrungsmittel aus. Auch ich trinke weiterhin Cola oder esse Schokolade, nur eben viel bewusster als früher.
Besonders im Winter ist es schwieriger sich ausreichend zu bewegen, da das Wetter draußen meist schlecht ist und keine Motivation darstellt. Eine gute Alternative sind deshalb Sportarten, die man drinnen unternehmen kann. Im Fitnessstudio kann man Ausdauertraining mit leichtem Krafttraining super kombinieren und dadurch die Symptome lindern. Ein Besuch in einer Trampolinhalle verschafft den Beinen genug Bewegung. Allerdings ist hier etwas Vorsicht geboten, ein zu später Besuch am Abend kann die Beschwerden verstärken, je nachdem wie aktiv man dort ist. Schwimmen im Schwimmbad bietet unserem Körper die perfekte Kombination aus Ausdauersport und Muskelaufbau. Wer keine Lust auf Bahnen schwimmen hat kann schauen, ob das Schwimmbad Aqua Fitness oder ähnliches anbietet. Schlittschuh laufen in der Eishalle ist eine gute Alternative zum Inliner fahren im Sommer. Beim Schlittschuh laufen werden vor allem die Beine und das Gesäß trainiert.
Ein fester Tagesrhythmus spielt bei Personen mit Restless Legs eine große und wichtige Rolle. Denn dadurch könnt ihr eure Beschwerden verringern. Was mir besonders gut hilft, ist jeden Tag zu der gleichen Zeit ins Bett zu gehen und morgens zur selben Zeit aufzustehen. Am Wochenende können sich diese Zeiten schon mal leicht verschieben, ich versuche sie aber möglichst ein zu halten. Kleine Rituale vor dem Schlafen gehen helfen ebenso. z.B. ein kleiner abendlicher Sparziergang oder dass man kurz vor dem zu Bett gehen noch etwas ließt. Erholsamer Schlaf spielt eine wichtige Rolle, achtet auf eine gute Schlafhygiene. Z.B. auf ein angenehmes Raumklima von 16 bis 18 Grad, dass ihr nicht zu aufregende Aktivitäten spät am Abend unternehmt und beim Essen lieber leichte Gerichte zu euch nehmt und diese nicht zu spät am Abend. Feste Tage in der Woche in denen ihr Sport treibt schaffen einen festen Rhythmus und wirken sich positiv auf eure Symptome aus.
Die meisten Menschen wissen zunächst einmal gar nicht, dass sie unter Restless Legs leiden und gehen mit ihren Symptomen zum Hausarzt. Das war bei mir genauso der Fall, zumal ich auch nicht gewusst hätte welcher Arzt der richtige gewesen wäre. Der Hausarzt wird dem Patient raten, einen Termin bei einem Neurologen zu vereinbaren. Dieser wird anhand der Symptome und Tests eine Diagnose stellen und erst mal ein ausführliches Gespräch mit euch führen. Wichtig ist, dass ihr versucht eure Symptome und Empfindungen so genau wie möglich zu beschreiben. Bei meinem ersten Termin beim Neurologen wurde z.B. ein Bluttest gemacht um auch zu schauen, ob ich unter Eisenmangel leide. Da Eisenmangel die RLS Symptome hervorrufen kann. Außerdem wurde ein neurologischer Test, zur Überprüfung des Nervensystems, gemacht.
Ich würde sagen, das kommt darauf an, wie stark das Restless Legs bei dir ausgeprägt ist. Bei einem nicht so stark ausgeprägtem RLS können folgende Methoden sehr hilfreich sein und deine Symptome lindern, z.B. Warm-Kalt-Duschen. Dabei unbedingt darauf achten, dass du das ganze immer mit der Kaltdusche beendest. Massagen der Beine können auch sehr angenehm sein, genauso wie Dehnübungen. Kalte Beinwickel oder kühlende Gels eignen sich besonders im Sommer ganz gut. Ich lege mich an heißen Sommertagen sogar damit schlafen, weil es mich beim Einschlafen unterstützt. Krafttraining der Beine lindert auch die Beschwerden, du solltest aber darauf achten das du nicht zu spät am Abend noch Sport treibst. Das kann sich negativ auf deine Beine auswirken. Spaziergänge und Radfahren bringen auch Linderung.
Damit der Neurologe die Diagnose Restless Legs stellen kann, müssen diese 4 Kriterien erfüllt sein. 1. Ein Bewegungsdrang, der sich meist durch Kribbeln, Ziehen und andere Missempfindungen in den Beinen, meistens in den Waden, äußert. Bei manchen Menschen können auch zusätzlich die Arme betroffen sein. 2. Verschlechterung der Symptome, sobald dein Körper zur Ruhe kommt und eine Erleichterung sobald du dich oder deine Beine wieder bewegst. Die Beschwerden treten meist in Entspannungsphasen oder bei Inaktivität auf, z.B. wenn du schlafen gehen möchtest oder längere Zeit sitzen musst. Eine motorische Unruhe, bedeutet, du fühlst dich dazu gezwungen, deine Beine bewegen zu müssen, damit die Symptome nachlassen. 3. Durch die Bewegung lassen die Symptome nach. 4. Das letzte Kriterium ist, dass deine Symptome hauptsächlich abends und nachts auftreten.
Das Restless Legs kann unterschiedliche Ursachen haben. Z.B. Eisenmangel, eine fortgeschrittene Nierenschwäche, eine Schädigung von Nerven oder Gelenken oder eine Schwangerschaft, können das RLS auslösen. Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente können ein vorübergehendes RLS auslösen. Bei einer Schwangerschaft verschwinden die Symptome meist nach der Entbindung von ganz alleine wieder. Lässt man das Medikament, welches RLS ausgelöst hat weg, verschwinden auch hier die Symptome wieder. Bei vielen Betroffenen lässt sich leider gar keine genaue Ursache feststellen, hier spricht man dann von einem idiopathischen Restless Legs. Das bedeutet, die Ursache ist nicht bekannt. Bei vielen Betroffenen sind oft mehrere Personen in der Familie betroffen, hier spielen möglicherweise erbliche Faktoren eine Rolle.
In manchen Fällen kann die Einnahme bestimmter Medikamente Restless Legs auslösen. Das kann z.B. sein, wenn du ein Medikament gegen Depressionen (Antidepressiva) einnehmen musst, eine Nebenwirkung könnte hierbei Restless Legs sein. Aber auch Mittel gegen Übelkeit oder Cholesterinsenker können der Auslöser für ein vorübergehendes Restless Legs sein. Wenn du schon unter RLS leidest kann es zudem passieren, dass ein bestimmtes Medikament deine Symptome verstärkt. Werden die Medikamente wieder abgesetzt verschwinden die Symptome des RLS in der Regel wieder. Wenn du das Gefühl hast, dass dein RLS durch ein bestimmtes Medikament ausgelöst wird, schau als erstes in der Packungsbeilage nach, ob RLS dort aufgeführt ist und spreche am besten mit deinem Arzt darüber. Er kann dir dann genau sagen, was am besten zu tun ist.
Wird das Restless Legs mit Medikamenten behandelt, sind die gängigsten Substanzgruppen: Levodopa, Dopaminagonisten, Opioide und Antiepileptika. Levodopa wird meist bei einem leichten bis mittleren RLS eingesetzt. Es verschafft dem Betroffenen eine schnelle Linderung der Symptome. Dopaminagonisten werden bei schweren oder täglichen Beschwerden des RLS eingesetzt. Hierbei werden die Dopamin-Rezeptoren stimuliert, was die Symptome lindert. Opioide kommen bei Betroffenen mit sehr schweren RLS Symptomen zum Einsatz oder wenn andere Therapieversuche bereits versagt haben. Sie stehen als stärkstes Mittel zum Einsatz gegen RLS zur Verfügung. Bei stark ausgeprägten RLS Beschwerden können unter Umständen Antiepileptika eingesetzt werden. Diese sind in der RLS-Therapie in Deutschland bisher allerdings nicht zugelassen.
Die Abkürzung PLM stammt aus dem englischen und steht für Periodic Limb Movement. Im deutschen versteht man darunter periodische Beinbewegungen. Diese Bewegungen können ein- oder beidseitig im Wachzustand aber auch im Schlaf auftreten. Der typische Bewegungsdrang in den Beinen im Wachzustand zählt z.B. dazu. Nachts kann es zu unwillkürlichen Beinzuckungen kommen und manchen Fällen wird der Betroffene dadurch sogar wach und hat keinen erholsamen Schlaf mehr. Im Schlaflabor kann getestet werden, wie oft in der Nacht die periodischen Beinbewegungen auftreten und ob nicht vielleicht andere Erkrankungen vorliegen, die diese Symptome hervorrufen. Dort wird getestet wie oft in der Stunde Beinbewegungen auftreten. Unter 5 wird der PLMI (Periodic Limb Movement Index) als normal eingestuft. Bis 25 als mild, bis 50 als moderat und alles was über 50 ist wird als schwer eingestuft.
Beim Restless Legs unterscheidet man zwischen einer primären und einer sekundären Form. Bei der primären, der idiopathischen Form, ist die Ursache für das Auftreten der Erkrankung nicht bekannt. Das ist bei den meisten Betroffenen der Fall. Bei der sekundären Form gibt es bestimmte Ursachen, die der Auslöser sein können. Z.B. eine nachlassende Nierenleistung, sprich Niereninsuffizienz, Erkrankungen des peripheren Nervensystems oder der Nervenwurzeln, Rheumaerkrankungen können Auslöser sein. Es kann aber auch ein Mangel vorliegen, z.B. ein Eisen- oder Folsäure- oder Vitamin B12 Mangel. Es gibt aber auch bestimmte Medikamente, die das Restless Legs auslösen können, z.B. Antidepressiva, Neuroleptika oder Schilddrüsenmedikamente. Ob es einen bestimmten Auslöser für das Restless Legs gibt, kann am besten der Arzt rausfinden.